Bergfried Ortenberg:
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| Geschichte: In der zweiten Hälfte des 12ten Jahrhunderts existiert eine erste Burganlage, Nachweis durch Keramikfunde in der Kernburg. 1166 zeugt ein Werner von Ortenberg in einer Urkunde und nennt sich als erster nach der Burg. 1254 wird Rudolf von Habsburg, der spätere König Rudolf I., durch die Mitgift seiner Frau Gertrud Besitzer der Burg. Zwischen 1262 und 1265 erfolgt ein kompletter Neubau der Burganlage unter Rudolf von Habsburg - von der alten Burg sind heute keinerlei Spuren mehr vorhanden. 1269 ist Ludwig vom Amoltern Burgvogt auf Ortenberg. 1293 belagert der königliche Landvogt Otto von Ochsenstein die Burg. Zu diesem Zweck wird die benachbarte Belagerungsburg "Ramstein" erbaut. Ursache für die Belagerung und deren Ausgang sind ungeklärt. 1314 versetzen die Habsburger die Burg ihrem Straßburger Bankier Heinrich von Müllenheim. Im 14ten und 15ten Jahrhundert verbleibt die Burg im Besitz der Müllenheimer. 1460 gibt es aber nicht weniger als 46 Ganerben, was zu ständigen Unruhen führt. Die Burg wird Ausgangspunkt für zahlreiche Raubzüge. Die Burg wird 1471 und 1473 als in gutem, verteidigungsfähigem Zustand bezeichnet. Ab 1474 ist die Burg unter der Kontrolle des Bistums Straßburg. Noch 1492 werden Bauarbeiten genannt. 1561/62 wohnt noch ein Burgvogt des Nikolaus von Bollweiler, der die Burg 1551 kaufte, auf der Burg. 1633 kommt das Ende der Burg, als die Schweden Ortenberg in Brand setzen |
Besonderheiten: Zahlreiche Lichtschlitze, Bergfried eng von einer hohen Mantelmauer umgeben. Das Innere ist weitgehend unerforscht. |
Info: Anfahrt: Die Burg liegt am Rheintalhang der mittleren Vogesen im Elsaß in der Nähe von Schlettsadt bei Scherwiller und ist bereits von der Autobahn Straßburg - Colmar - Mühlhausen gut zu erkennen. Man fährt auf der N 59 von Schlettstadt nach Chatenois. Dort rechts ab nach Schwerwiller, in der großen Rechtskurve direkt ab zum Gasthaus Hühnelmühl. Von dort markierte (steile !!) Aufstiege in ca. 45 Minuten hinauf zur Burg Ortenberg. Eintritt: der Besuch der Burgruine ist jederzeit kostenlos möglich. Übernachtung auf der Burg nicht möglich, Restaurant im Gasthaus Hühnelmühl (gute elsässische Küche!!) Besonderes: Königssitz von Rudolf I. von Habsburg. Einer der imposantesten Burgen des Elsasses und fortifikatorisch die konsequenteste Fortentwicklung einer Frontturmburg. Der heute noch 28m hohe, fünfeckige Bergfried ist eng von einer hohen Mantelmauer umgeben, die es vielen Bogenschützen erlaubte, durch entsprechende Schießscharten die gesamte Bergfront der Angriffsseite zu bestreichen. Neben der beeindruckenden Burg lohnt insbesondere die fantastische Lage über dem Rheintal mit einem Weitblick bis hinüber in den Schwarzwald den Besuch von Ortenberg. Bergfried ist zugänglich aber nicht besteigbar. Vom Dörfchen und Restaurant Huehnemuhle am Fuße des Burgbergs 45 Minuten steilster Anstieg. 1 Stunde bis zum Bernstein! |